Von WINDOWS 3.1X zu WINDOWS 9X und NT 4.0 SPX
Wer soll das hier lesen, wer warum updaten ?
Wer ohne Netz gerade mal Texte schreibt und Solitaire spielt oder ab und zu ein E-Mail sendet, braucht jetzt nicht weiterzulesen. Der Text lohnt sich für alle, welche mit WFW und Windowsprogrammen, ohne oder mit Netz gearbeitet und unter Pseudo- Multitasking/Taskswichting gelitten haben und /oder mit Dinosaurier- Software (Corel 4/5, Word Perfekt) an Resourcengrenzen gestoßen sind.
Für Benutzer, welche selten Multitasking betreiben, ist u.U. ein RAM-Upgrade auf 16Mb ausreichend und erübrigt ein W95 Update. Wer umfangreiche Farbbildnachbearbeitung betreibt, kann nur von einem RAM-Upgrade auf 32 Mb (ungeachtet der Windows-Version) Besserung erwarten. Wer oft Layout betreibt (Text mit Tabellen und Grafiken kombiniert), also fallweise zwei bis drei umfangreiche Programme kombiniert und dabei öfter an die Grenzen der WIN-Resourcen gelangt, sollte updaten. Das Update auf W95 garantiert einen problemlosen Parallelbetrieb von beispielsweise Sigmaplot für Windows, Excel 5.0, Pagemaker 5.0.
Eine Resourcengrenze wird nicht mehr erreicht. Ab 16Mb RAMHardware ist auch der Betrieb von "alter" 16 Bit Software wesentlich schneller als unter DOS 6.x und WFW.
Ein Update lohnt sich insbesondere im Netz. Die Integration in NOVELL oder NT
Umgebungen ist besser gelöst und die Userverwaltung einfacher. Das Ausführen von Server-
basierten Anwendungen ist stark beschleunigt.
Was ist Windows 95/98 - 16 oder 32 bit oder was?
für alle:
W95/99 bietet ein neues DOS mit 32 Bit Anteilen und eine verbesserte Benutzeroberfläche. Der Wegfall des Programmmanager mit seiner unübersichtlichen Fensterstruktur ist die augenfälligste Änderung. W95 ist kein reines 32 Bit System.
W95 ist aufgrung der 32 Bit Teile stabiler als WFW, aber aufgrung der Teile, welche noch im 16 Bit Code geschrieben sind, instabiler als Windows NT. Der Speicherbedarf ist wesentlich höher als bei WFW (16 Mb für W95, 32MB für W98). Die Ausführungsgeschwindigkeit für 16 Bit Anwendungen ist höher geworden.
für den Freak:
W95 ist eine Kombination von MS DOS 7.0 mit 32 Bit Teilen im Systemkern und der verbesserten WINDOWS 4.0 Oberfläche mit im Betriebsystem integrierten Netzfunktionen.
Im Gegensatz zu OS2 oder NT ist aber das ganze System vollständig zu 16 Bit abwärtskompatibel.
Dies bedingt Kompromisse (16 Bit- APIs, direkte Zugriffe von Applikationen auf GDI, GUI) und darum eine nach wie vor hohe "Absturzgefahr" durch unsaubere Applicationen. Nur durch beibehalten von 16 Bit Teilen konnte eine höhere Geschwindigkeit bei einer RAM Bestückung unterhalb von 16 Mb erzielt werden.
Eliminiert wurden lediglich alle real Modus Restriktionen (64 k Grenzen) und das
kooperative Taskswitching (die alte Zeitscheibe). Ein durchgehend 32 Bit programmiertes
und wirklich sicheres System ist derzeit neben UNIX nur Windows NT 4.0, bei welchem 16 Bit
Applicationen in eigenen 16 Bit Subsystemen ausgeführt, werden, deren Absturz das 32 Bit
System unangetastet läßt was sich in einem entsprechenden RAM Bedarf (32 bis 64 Mb)
niederschlägt.
CPU:
Mindestens i486 DX 25, besser DX2 66, akzeptabel ab i486 oder AMD 100
HD:
Mindestens 90 Mb freier Festplattenspeicher für W95 und Auslagerungsdatei.
Dazu kommen noch: Applikationen (~120), altes WINDOWS (~60), DOS 6.2 und Utilities (~30)
Freibleiben sollten 20 Mb für temporäre Dateien.
Praktikabel ist eine Platte mit mindestens 400 Mb, 1 Mb Datentransferrate und 11 ms
durchschnittlicher Zugriffszeit.
Empfehlenswert ist eine Kombination aus 2 Festplatten mit je etwa 400 Mb, vorzugsweise
SCSI-2.
Eine solche Kombination gestattet eine Aufteilung der Zugriffe auf Auslagerungsdatei,
temporäre Dateien, Betriebssystem und Applikationen und verhindert starke
Dateifragmentierung.
Platte C (~300 Mb): Betriebsystem, Applicationen und Auslagerungsdatei
Platte D (~200 Mb): Userdaten und temporäre Dateien (Set Temp=d:\temp).
Sinnvoll ist eine Weiterverwendung der alten Festplatte als Laufwerk D.
Bei einer einzelnen Platte empfielt sich das Einrichten einer erweiterten
(u.U.komprimierten) Partition. Die Auslagerungsdatei sollte dann aber auf C verbleiben.
RAM:
W95 benötigt zum effizienten Betrieb 20 Mb RAM, W98 32 Mb RAM ( Zeitschrift WIN
11/95,siehe auch: Was ist W95).
16 Mb reichen, falls eine schnelle Festplatte (Datentransfer besser als 5Mb pro
sek) vorhanden ist.
8 Mb reichen gerade noch (für W95, aber keinesfalls für W98), falls eine wirklich
schnelle Festplatte für die Auslagerung vorhanden ist und keine Netzanbindung nötig ist.
Dabei ist allerdings dauerndes Festplattenrumoren in Kauf zu nehmen. Viele Anwendungen
laufen nicht (z.B. Unistat 2.0)
Manch einer erinnert sich noch der IBM- Beteuerung: OS2 (damals Ver. 2.2) läuft mit 4
Mb RAM.
Nach der Installation mußte man erkennen: "gelaufen" ist lediglich das reine
Betriebsystem.
Die Ausführungsgeschwindigkeit von (insbesondere Windows-) Applicationen war
unerträglich und die Abstürze (auch bei guter Software) häufig.
Genau dasselbe trifft für WINDOWS 95 zu:
Die ernüchternde Wahrheit ist:
32 Bit Betriebsysteme laufen erst mit 32 Mb RAM wirklich reibungslos,
genauso wie 16 Bit System mit graphischer Oberfläche erst mit 16 Mb RAM gut (ohne
andauernde, Festplatten verschleißende Nutzung von HD- simuliertem RAM) laufen.
Windows NT Server verbraucht (mit Netzanbindung, ohne laufende Applikation) bereits 40 Mb.
Es erfordert Erfahrung und oft genug mühsames Ausprobieren, um zu wissen, welches
Motherboard welches Betriebssystem verträgt. Es gibt bereits etliche Rechner, auf denen
W95 (auch die letzte USB unterstützende Version) nicht mehr stabil installierbar
ist, und darum W98 zum Einsatz kommen muß.
Altes System (DOS 6.2X und WFW 3.11) erhalten- ein Muß!
Entgegen der Empfehlung beim Setup sollte keinesfalls das alte System "upgedated" werden.
Wem seine Daten lieb sind, der sollte unbedingt einen Doppelboot unter vollständiger Erhaltung seines DOS-6.X und WINDOS(WFW)-3.11 Systems einrichten.
Die Gründe sind:
1.Nicht jede Hardware oder Treibersoftware ist W95 kompatibel. Scanner, ältere Mäuse und einige Graphikkarten sowie Soundboards bereiten Probleme.
2.DOS Programme mit Echtzeitzugriff auf Steuerungen, Meßgeräte oder Datenbanken sind stark absturzgefährdet (GCMS, Massenspectroskopie, IEE 488 Schnittstellen).
3.Schraffuren, Farben oder Bitmapps werden in W95 oft anders (feinere Raster) dargestellt. Fertige Layouts mit Win31-Truetype Schriften verändern sich (zwar geringfügig, aber mit hohem Arbeitsaufwand für die Betroffenen).
4.Bei kleinen Fehlern wärend des Setup ist schnell der Punkt errreicht, wo das alte System nicht mehr, das neue aber noch nicht funktioniert (die Sicherheits- Deinstallationoption von W95/98 funktioniert nicht zuverlässig!!!).
Zur reibungslosen Koexistenz ist es nicht nötig, das W31 System zu duplizieren und W95
darüberzuinstallieren. Es ist aber notwendig, neben anderen Maßnahmen vor dem
Setup das Verzeichnis C:\WINDOWS\SYSTEM in den PFAD (autoexec.bat, besser config sys
mit path=C:\..) aufzunehmen, um bestehende DLLs u.dergl. zur Verfügung zu haben.
Was MS verschweigt: notwendige Maßnahmen vor dem Setup.
Folgende Maßnahmen sind absolut notwendig (außer für Masochisten):
1. Erstellen einer BootDisk mit altem DOS sowie:
Norton Disk Doktor,fdisk.com, sys.com, format.com,
country.sys, keyboard.sys, keyb.com, mouse.com
2. Prüfen, Reparieren (NDD), und entfragmentieren(SPEEDISK) der Festplatten
3. Sichern des alten DOS 6.X in ein anderes Verzeichnis.
(einige Dateien werden u.U. beim W95 Setup gelöscht- country.sys, keyb.sys, smartdrv.exe)
4. Sichern der Dateien
autoexec.bat
config.sys
net.cfg (und einer allfälligen NOVELL Client- Start- Batchbatei).
Folgende Maßnahmen sind für einen Doppelboot und ein Weiterverwenden des alten Windows nötig.
1. Erweitern des DOS -Pfades um das Windows- SYSTEM Verzeichnis
path= C:\DOS6;C:\WINDOWS;C:\WINDOWS\SYSTEM
2. Anlegen eines Verzeichnisses C:\W95
3. Kopie aller *.ini, *.pif, *.grp sowie der reg.dat Datei nach C:\W95.
4. Editieren der system.ini in C:\W95
eliminieren des Adobe Type Managers in [boot]:
system.drv=atmsys.drv
atm.system.drv=system.drv
ändern zu
system.drv=system.drv
eliminieren (herauskommentieren) der Einträge falls vorhanden in
[386Enh]:device=symevnt.386
device=aha1540.386
device=fastscsi.386
device=vpmtd.386
device=VSCSIPWR.386
5. Editieren der win.ini in C:\W95
eliminieren (herauskommentieren) der Einträge falls vorhanden in [386enh]
load=
run=
Fallen (ODI!) und Entscheidungen während des Setup
Immer das benutzerdefinierte Setup wählen!
Alle Geräte (auch Peripherie) vor dem Setup einschalten.
Niemals das vorgeschlagene alte WINDOWS Verzeichnis verwenden lassen (Vorschlag: W95), sonst ist die alte Windows Version verloren!.
Während des Setup wird für Netzwerkkartentreiber fast immer fälschlicherweise der
neue NDIS 3 32 Bit Treiber installiert! Es muß selbsttätig wärend des Setup auf ODI 16
Bit korrigiert werden, wenn eine bestehende Internetanbindung mit ODIPACKET und WINPACKET
beibehalten werden soll! Eine nachträgliche Korrektur der Registrierdatei bezüglich
WINSOCKETS ist oft nicht möglich.
Nach dem Setup:
Doppelboot einrichten:
Beim Windowsstart mit F8 stoppen und "Eingabeaufforderung" wählen.
Attribute von MSDOS.SYS auf editierbar ändern (attrib c:\msdos.sys -h -r -s).
Folgende Zeilen unter [Options] hinzufügen
Multiboot=1
Doppelboot aktivieren
BootMenu=1
Menü sichtbar
BootMenuDelay=30 30 sek Zeitfenster bis zu"Standard"
Systemdateien sichern:
autoexec.dos
autoexec.sys
config.dos
config.sys
command.dos
command.com
msdos.sys
Wiederherstellen des NOVELL Client im alten DOS:
zweite NWC-Client Startdatei einrichten und in autoexec.dos einfügen von W95
herauskommentierte Zeilen reaktivieren
Nachinstallation des Adobe Type Manger
mindestens Version 2.6, besser 3.01 oder 4.0 (Ver. 2.5 ist inkompatibel!)
Weg mit dem ekeligen Mikrosoft-Logo:
löschen von C:\W95\logos.sys und C:\W95\logow.sys
in MSDOS.SYS Logo=0 eintragen
Eigenes Start-Logo:
Beliebige 16 Farben BMP Datei zu logo.sys umbenennen und nach C:\kopieren, dann allerdings
Logo=1 in MSDOS.SYS eintragen.